aus Losone Wikpedia
Losone ist nicht zuletzt wegen seiner auf der Arbigo-Ebene nach dem Zweiten Weltkrieg erbauten Kaserne, die 1951 eingeweiht wurde, bekannt geworden. Zuvor waren dort 1941 bis 1947 polnische und ukrainische Soldaten interniert, welche die Strasse von Arcegno nach Golino bauten.
Auf dem Waffenplatz wurden bis 1973 und von 2000 bis 2006 die Grenadiere und bis im Jahr 2000 Sanitätssoldaten der Schweizer Armee ausgebildet. Danach stand die Kaserne leer, die Gemeinde wollte darin ein Raumentwicklungs-, Archäologie- und Naturwissenschaftsmuseum einrichten. Ab 20. Oktober 2014 wurde die ehemalige Kaserne jedoch für drei Jahre als Asylaufnahmezentrum für maximal 170 in die Schweiz geflüchtete Asylbewerber gebraucht. Die mittlere Belegung im Jahr 2014 betrug 140 Personen, die vorwiegend aus Afghanistan, Eritrea, Libyen, Nigeria, Somalia, Sudan und Syrien stammten. Teilweise konnten sie gemeinnützige Arbeiten wie Waldpflege, Wegreinigung und Abfallentsorgung in Losone und Umgebung leisten. Dutzende Personen aus Losone und Umgebung hatten sich im Rahmen von Freiwilligenarbeit organisiert, sie begegneten und halfen Asylsuchenden im katholischen Kirchgemeindehaus und in der ehemaligen Kaserne.[21][22] Die Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 liess die Zahl der einquartierten Asylbewerber vorübergehend bis auf 270 Personen ansteigen. In den ersten zwei Jahren des Betriebs durchliefen insgesamt 4500 Asylbewerber dieses Erstaufnahmezentrum, von wo sie nach Wochen oder Monaten auf definitive Asylzentren in der Schweiz verteilt wurden. Gemäss Plan wurde am 27. Oktober 2017 das Erstaufnahmezentrum des Bundes geschlossen und die alte Kaserne wieder an die Gemeinde Losone übergeben. Über 5000 Personen aus über vierzig Ländern mit über 20'000 Übernachtungen hatten in diesen drei Jahren das Zentrum bewohnt.
Am 10. Juni 2018 lehnte die Stimmbevölkerung Losones an der Urne in einem Referendum einen Antrag der Gemeindebehörden ab (mit 1492 zu 1218 Stimmen), die Kaserne für weitere drei Jahre als Flüchtlingsaufnahmezentrum zu verwenden, und dies, obwohl Kanton und Bund dafür Fr. 600'000 pro Jahr bezahlt hätten.